St. Petri Kirche Stelle

Sanierung der St. Petri Kirche Stelle
Projektbeschreibung der Heizungssanierung

Ausgangssituation:
Die unter Denkmalschutz stehende St. Petri Kirche in Stelle musste aufgrund von Schäden in der Fassadensubstanz und der Tragwerkskonstruktion des Turmes sowie Feuchteschäden im Außenmauerwerk saniert werden:

Bei der Schadensanalyse konnte festgestellt werden, dass die ölbefeuerte Luft – Umwälzheizung für die Beheizung des Kirchenschiffes als sehr problematisch anzusehen ist:

  • Die Temperaturverteilung im Kirchenschiff ist bei Heizbetrieb extrem ungleichmäßig. Der Austritt der Warmluft erfolgt nur seitlich vor dem Altarraum, die Rückführung der Luft in der Nähe des Kircheneinganges durch einen Schacht unter dem Kirchenboden.
  • Temperaturmessungen haben ergeben, dass im Bereich der Orgel und auf der Empore Temperaturen von 25°C erreicht werden, in gleicher Zeit im Altarraum nur 4 bis 6°C.
  • Bedingt durch die ungleichmäßige Temperaturverteilung entstanden an den Ecken des Außenmauerwerkes Feuchtigkeitsschäden.
  • Der Heizölverbrauch mit >3.000 Liter/ Jahr ist zu hoch. Die Luftheizungsanlage mit Abgastemperaturen bis 250°C war nicht mehr genehmigungsfähig, der Schornstein zeigte Schäden durch die hohe Temperaturbelastung.

Sanierung:
Für die Sanierung der Heiztechnik wurden verschiedene Heizsysteme auf ihre Eignung und Wirtschaftlichkeit untersucht wie:

  • Sitzbankheizung elektrisch Ergebnis: Wegen fehlender Installationsmöglichkeiten und Energiekosten in der Kirche nicht realisierbar.
  • Konventionelle Plattenheizkörper an den Außenwänden Ergebnis: Keine Einbaumöglichkeit wegen fehlendem Platz zwischen Kirchenbänken und Außenwand und aus ästhetischen Gründe im Altarraum
  • Luftheizung mit Luftaustritt im Fußboden

Ergebnis:
Zu hohe Invest-Kosten, langfristig hygienische Probleme durch Verschmutzung der Luftkanäle.

Diese und weitere Untersuchungen zeigten, dass für die Beheizung des Kirchenschiffes und der Nebenräume Sockelheizleisten in Kombination mit einem Gasbrennwertkessel die optimale Heiztechnik darstellt. Für die Brennwertkesselanlage mit hydraulischer Weiche ist Fabrikat Weishaupt Typ: WTC-GW 25-B Ausf. H festgelegt worden.

Unter den verschieden Anbietern von Heizleisten zeigte sich, dass die Sockelheizleisten der Fa. ENERGY-COM für den Bedarf der Kirchenbeheizung, ein interessantes Preis – Leistungsverhältnis haben. Der schmale Aufbau der Sockelheizleiste (Platzmangel zwischen Außenwand und Kirchenbänken) verbunden mit einer hohen Heizleistung und das sehr gute, schlichte Design waren ebenfalls ein Entscheidungsmerkmal (Ästhetik im Altarraum!). Der solide Aufbau der ENERGY-COM Sockelheizleisten aus Alu – Strangpressprofilen für Wand – und Abdeckblende sowie die Verwendung von Cu -Rohren und Cu- Lamellen überzeugten bei der Investitionsentscheidung. Dazu kommt die montagefreundliche Konstruktionsausführung.

Noch vor der Investitionsentscheidung mit Bauausschuss und Kirchenvorstand gab es eine ausführliche fachtechnische Beratung mit einer Auslegungsplanung durch die Firma ENERGY-COM. Die Montage der Sockelheizleisten von ca. 70m Gesamtlänge (Kirchenschiff, Sakristei, Empore) erfolgte unter Aufsicht und fachkundiger Hilfe als Service der Fa. ENERGY- COM. Die Montage konnte innerhalb von zwei Tagen durchgeführt werden. Nicht verwendetes und unbeschädigtes Montagematerial konnte mit Erstattung zurückgegeben werden. Fa. ENERGY-COM hat nach der Montage den ersten hydraulischen Abgleich der Anlage als Service durchgeführt.

Die Steuerung der Heizung erfolgt auf zwei Ebenen. Zum einen wird die Vorlauftemperatur vom Brennwertkessel in Abhängigkeit der Außentemperatur eingestellt. Zum anderen findet die Temperatureinstellung im Innenraum mit Thermostaten statt, die die Ventile der einzelnen Stränge von den Sockelheizleisten und Heizkörpern regelt.

Für die Realisierung dieser Regelung kamen zwei mögliche Systeme in Betracht:

Die Regelung mit Hilfe von Funkkomponenten (Thermostate, Stellantriebe) hätte einen sehr geringen Installationsaufwand bedeutet. Allerdings sprachen mit dem hohen Wartungsaufwand (Batterietausch) und der erhöhten Störungsanfälligkeit zwei entscheidende Punkte gegen dieses System.

Aufgrund der vorgenannten Aspekte und der ohnehin umfangreichen Neuinstallation der Elektroversorgung in der Kirche kam ein System mit Drahtkomponenten zum Einsatz. Eine Anforderung an die Regelung war, dass die Temperatur in der Orgel nur langsam erhöht und abgesenkt werden soll (ca. 1°C pro Stunde). Das System musste daher flexibel zu programmieren und zentral steuerbar sein.

Die Entscheidung fiel auf das System Free@Home des Herstellers Busch-Jaeger.

Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über das Regelungssystem, das aus insgesamt fünf Thermostaten und zwölf Stellantrieben besteht.

Bereich / Thermostat Anzahl Stellantriebe / Heizkörper
Sakristei Ein Strang Sockelheizleisten (ca. 4 m)
Vorraum Zwei konventionelle Heizkörper
Kirchenschiff und Altarraum Fünf Stränge Sockelheizleisten (jeweils ca. 9 m)
Empore Drei Stränge Sockelheizleisten (ca. 4 bis 5 m)
Orgel Ein Strang Sockelheizleisten (ca. 3 m)

Die Daten sämtlicher Komponenten des Systems werden zentral ausgewertet und verwaltet. Eine Fernbedienung per Smartphone ist ebenfalls möglich. Außerdem lässt sich das System mit weiteren Komponenten wie z.B. zur Lichtsteuerung ergänzen, damit ist auch die Zukunftsfähigkeit des Systems gewährleistet.